Bariatrische Eingriffe
Die Adipositaschirurgie verzeichnete in den letzten Jahren einen enormen Anstieg der Operationszahlen. Waren es im Jahr 2006 noch 1.759 Eingriffe, erhöhte sich deren Zahl auf 20.000 im Jahr 2022. Eine chirurgische Therapie der Adipositas kann nach den Empfehlungen der S3-Leitlinie Adipositas unter bestimmten Voraussetzungen durchgeführt werden.
Hier sind in erster Linie die BMI-Grenzen (BMI über 40, bzw. BMI über 35 bei Patienten mit metabolischer Erkrankung z.B. Diabetes mellitus Typ II) und die bereits erschöpfte konservative Therapie (Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie) zu nennen.
Betreuung vor der OP
Die intensive Zusammenarbeit mit dem Patienten vor der OP kann dazu beitragen, Fragen zu klären, den Patienten in seinem Ernährungswissen, seiner Lebensmittelauswahl, seiner Mahlzeitenabfolge und seinem Essverhalten zu stärken. Aus chirurgischer Sicht soll zudem eine gezielte präoperative Gewichtsreduktion angestrebt werden, deswegen wird mit dem Patienten eine intensive und energiereduzierte Eiweißphase durchgeführt.
Betreuung nach der OP
Der Kostaufbau nach der Operation und die intensive ernährungstherapeutische
Betreuung der Patienten kann entscheidend zu einer erfolgreichen, komplikationsarmen post-OP Phase beitragen. Die Langzeitbetreuung dient der Besprechung von individuellen Unverträglichkeiten sowie Vermeidung von Mandelerscheinungen.
Am Anfang regelt die Operation sehr viel. Das Gewicht sinkt durch den kleineren Magen und den je nach Operationsmethode verkürzten Dünndarm. Langfristig ist es aber entscheidend, dass sich die Patienten intensiv mit ihrem Verhalten auseinandersetzen und Verhaltensänderungen entwickeln, damit langfristige Gewichtsziele und eine bestmögliche Gesundheit erreicht werden. Denn, das darf man nicht vergessen: Es wird nur der Magen operiert, nicht der Kopf!